Ermittlung des Wandaufbaus eines mittelalterlichen Bergfrieds


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1. Problemstellung und Veranlassung

Zur Ermittlung des Wandaufbaus eines mittelalterlichen Bergfrieds, der in den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts im Innern umgebaut wurde (z.B. Einbau einer Betonwendeltreppe), sollten Georadarmessungen durchgeführt werden, da keine Baupläne vorliegen.

2. Durchgeführte Arbeiten

Die Messungen wurden entlang mehrerer Profile an der Innenwand des Turmes sowie eines Profils an der Aussenwand durchgeführt. Die Profile im Innern wurden oberhalb der Treppenstufen im Treppenverlauf aufgenommen, so daß die Profile eine spiralförmig Abwicklung des Turmes darstellen.
Aufgrund der Mächtigkeit der Turmmauer von teilweise über 4 m erfolgten die Messungen mit einer 500 MHz-Antenne und Registrierzeitfenstern bis zu 125 ns.

3. Untersuchungsergebnisse

Die in den EMR-Sektionen ermittelten Reflektoren deuten auf einen mehrschaligen Aufbau des Turmes hin, die aber ohne weitere Kenntnisse (z.B. aus einer Kernbohrung) keinen Schichtgrenzen zugeordnet werden können. Eine deutlich erkennbare Reflexionsstruktur, ist möglicherweise auf einen Stützpfeiler im Turm zurückzuführen.
Weitergehende Aussagen anhand der EMR-Messungen lassen sich erst nach einer Kalibrierung der Daten anhand direkter Aufschlüsse (Kernbohrungen) und / oder zusätzlicher Messungen in weiteren Niveaus des Turmes treffen.